Die Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) gehört zur Gattung der Heidelbeeren aus der Familie der Heidekrautgewächse. Zu Verwirrung und Unsicherheiten kommt es bei vielen Hobbygärtnern durch die „Kulturpreiselbeere“. Hinter dieser Bezeichnung versteckt sich allerdings keine Preiselbeere, sondern die Großfrüchtige Moosbeere, vielerorts eher unter dem Namen Cranberry bekannt. Ihre Wuchsform weicht von der der Preiselbeere ab und auch im Geschmack ist ein klarer Unterschied auszumachen.
Anbau – Wie geht das?
Wählen Sie für den Anbau am besten einen Zeitpunkt entweder im Herbst oder aber im Frühjahr. Die Pflanzen sollten einen Abstand von 30 mal 30 Zentimeter zueinander haben. Die Sträucher sind recht klein und wachsen lediglich zu einer Höhe von 15 bis 30 Zentimeter heran.
Bodentechnisch sind Preiselbeeren recht anspruchslose Gartenbewohner. Sie bevorzugen einen humusreichen Boden, am besten mit einem pH-Wert von 3 bis 5. Preiselbeeren sind sehr frosthart.
Die meisten Sorten befruchten sich recht problemlos selbst, doch ist es immer ratsam mehrere Sorten zu pflanzen, da die Ernte auf diese Weise ertragreicher ausfällt.
Tipp: Preiselbeeren eignen sich hervorragend zur niedrigen Unterpflanzung für Kultur-Heidelbeeren.
Standort – Wo am besten?
Die meisten Preiselbeersorten sind wahre Sonnenliebhaber, achten Sie also auf jeden Fall darauf, ein sonniges Plätzchen zu finden. Sollten Sie kein Beet zur Verfügung haben, ist das kein Problem, denn Preiselbeeren sind auch für die Haltung als Topfkultur geeignet.
Pflege – Was ist zu tun?
Preiselbeeren werden Ihnen im Garten nicht sehr viel Mühe bereiten. An Pflege begnügen sie sich mit Mulchen, am besten mit Rindenkompost, Walderde oder Ähnlichem. Gelegentlich sollten außerdem alte und abgestorbene Triebe entfernt werden. Wenn Sie Ihre Pflanzen noch vor Winterbeginn ausreichend wässern, steht der glücklichen Preiselbeere dann nichts mehr im Weg.
Ernte – Was ist zu beachten?
Die Erntezeit liegt zwischen Juli und Oktober. Informieren Sie sich am besten vorher genauer über die von Ihnen angebaute Sorte.
Diese säuerlich-herben und durchaus sehr vitaminreichen kleinen Früchtchen können nach der Ernte selbstverständlich direkt als Naschobst verzehrt werden, oder aber zu Marmelade, Kompott oder Kuchenbelag weiterverarbeitet werden.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Die Preiselbeere zählt zu den wenigen Früchten, die noch bis vor recht kurzer Zeit kaum kultiviert oder gezüchtet wurde. Stattdessen wurden die Beeren von wildwachsenden Preiselbeersträuchern gesammelt und weiterverarbeitet. Inzwischen haben sie sich aber mehr und mehr etabliert und sind aus der Beerenzüchtung nicht mehr wegzudenken.
Der Großteil aller Preiselbeersträucher wächst auf skandinavischem Waldboden. Daher verwundert es nicht, dass Preiselbeeren Bestandteil vieler Gerichte der dortigen Küche sind und sich großer Beliebtheit erfreuen.
Kulturgeschichte – Wie kam die Preiselbeere zu uns?
Das Verbreitungsgebiet der Preiselbeere erstreckt sich von Nordamerika über Europa bis hin nach Asien. Viele volkstümliche Namen bestätigen die weite Verbreitung sowie Nutzung in Mitteleuropa.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
Zu den beliebtesten Sorten gehören:
– Erzgebirgsperle: robuster, immergrüner Bodendecker, dunkelrote, kugelige, meist einen Zentimeter dicke Beeren in dichten Trauben, meist unter Laub, reich tragend, sehr frosthart und anspruchslos, Triebsterben kann auftreten
– Koralle: Bodendecker, Blüten- und Fruchtschmuck, sehr frosthart und anspruchslos, leuchtend rote Früchte, in sichtbaren überhängenden Trauben, herb schmeckend
TEXT: Carina Naeve
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