Was gibt es schöneres, als sich im eigenen Garten einen frischen Strauß Blumen zu schneiden? Damit man sich auch traut beherzt immer wieder Blüten abzuschneiden, bietet es sich an, einen kleinen Schnittblumengarten oder ein Beet nur für Schnittblumen anzulegen. Und auch Stadtgärtner können ein Beet bzw. einen oder mehrere Pflanzkübeln mit einjährigen Blumen füllen.
Ein Garten voller Blumen
Sommerblumen eignen sich einfach perfekt für einen Schnittblumengarten. Das tolle daran: Man kann seinen Garten jedes Jahr völlig neu gestalten. Zwar sähen sich einige Sorten von selbst aus, sodass sie irgendwo anders im Garten auftauchen, aber im Prinzip muss jedes Jahr neu ausgesät werden. In einem Schnittblumengarten können neben Sommerblumen auch prima Dahlien, Blumenzwiebeln und Gehölze wie Hortensien oder Schneebeeren kultiviert werden: Sie sind eine wunderbare Ergänzung für bunte Sträuße. Klarer Vorteil bei vielen einjährigen Sommerblumen und den Dahlien: sie bilden umso mehr Blüten, je öfter man sie schneidet.
Grundlagen für den Schnittblumengarten
Wie bei allen Blumen muss als erstes natürlich der richtige Standort gewählt werden. Je sonniger und wärmer dieser ist, desto besser, denn dank viel Sonne bilden sich mehr Blüten. Zudem wählt man am besten eine windgeschützte Ecke, damit die Blüten nicht so schnell abknicken. Das Beet sollte von allen Seiten gut zugänglich und besser nicht breiter als 120 cm sein, damit man von allen Seiten bequem an die Blumen kommt. Hohe Pflanzen kommen am besten in die Mitte der Beete oder nach hinten, so dass sie die niedrigeren Pflanzen nicht verschatten. Fast noch wichtiger ist der aber Boden, bzw. gute torffreie Aussaaterde. Die Erde, zum Beispiel Kokoserde sollte locker, gut durchlässig und unkrautfrei sein, damit die zarten Wurzeln der Pflänzchen guten Halt finden und sie gut wachsen können. Bei Lehmböden unbedingt noch Sand und Kompost hinzufügen!
So wird ausgesät
Die wichtigsten Hinweise zur Aussaat wie den Abstand oder die Saattiefe stehen in der Regel auf den Saatguttütchen. Auch der Standort für die Aussaat sollte hell gewählt werden, da Jungpflanzen viel Licht benötigen um gut zu gedeihen. Die Aussaaterde wird gleichmäßig im Zimmergewächshaus, kleinen Töpfen oder noch besser in Multitopfplatten verteilt und leicht angedrückt, sodass eventuelle Hohlräume beseitigt werden und eine ebene Oberfläche entsteht. Dann lässt man das Saatgut direkt aus dem Tütchen auf die gut angefeuchtete Erde rieseln oder verteilt sie mit der Hand. Die Blumensamen werden dann mit Erde übersiebt: Je kleiner die Körner, desto dünner sollte die Substratdecke sein. Bei Dunkelkeimern wie Lupinen oder Zinnien reicht zum Beispiel eine Schicht von etwa einem halben Zentimeter aus. Lichtkeimer wie Dill, Glockenblumen oder roter Fingerhut werden dagegen auf der Erde ausgesät und nicht noch einmal mit Erde bedeckt.
Die Erde wird dann mit einem Erdstempel oder einem Brett leicht angedrückt. Mit einem Zerstäuber oder einer Gummiball-Brause kann die Erde in der nächsten wunderbar weiter feucht gehalten werden, ohne dass das Saatgut wegzuspülen. Tipp: Für die Direktaussaat kann das Saatgut prima mit etwas Sand gemischt werden. So können sie besser auf dem Boden verteilt werden und werden nicht zu dicht ausgesät. Werden mehrere Sorten Saatgut kultiviert, lohnt es sich Etiketten zu verwenden. Darauf kann nicht nur der Sortenname notiert werden, sondern auf der Rückseite auch das Datum der Aussaat.
Der richtige Zeitpunkt
Die sogenannten Coolflowers, also winterharte Einjährige wie Jungfer im Grünen, einjährige Rittersporne, Wilde Möhre, Skabiosen oder Sonnenhut, die einen Kälteanreiz benötigen, werden im August oder September des Vorjahres oder können schon ab Ende Februar in kleinen Töpfen ausgesät werden. Ende März, Anfang April wandern die Jungpflanzen dann ins Beet oder können auch direkt ausgesät werden – einige Sorten wie Jungfer im Grünen oder Mohn werden sogar am besten immer direkt ins Beet gesät, da sie das Umpflanzen nicht so gut vertragen.
Wie sagt man so schön, Vorfreude ist die schönste Freude. Auch bei der Aussaat! Denn bei den frostempfindlichen Sommerblumen heißt es bitte nicht zu früh aussähen, da die Pflänzchen nach der Keimung sofort mindestens zwölf Stunden Licht benötigen. Und das ist – je nach Region – leider ungefähr erst ab dem 20. März der Fall. Vorher würde die Anzucht nur mit künstlichem Licht klappen. Daher sollte man erst Mitte März mit der Aussaat der restlichen einjährigen Sommerblumen starten. Auch sie werden zunächst im Haus ausgesät. Nach den Eisheiligen Mitte Mai, wenn die Frostgefahr vorüber ist, dürfen sie dann erst in den frostfreien Boden gepflanzt werden.
Jetzt wird geerntet
Dann heißt es täglich leicht gießen und die Position der Töpfe bzw. Multitopfplatten alle 3 bis 4 Tage ändern, da sich die Pflänzchen immer Richtung Sonne strecken. Etwa ab vier Wochen nach der Keimung alle zwei Wochen etwas düngen (mit Flüssigdünger im Gießwasser), damit die Blütenfülle noch größer wird und warten bis sich die ersten Blüten für den Schnitt gebildet haben. Einige Sorten benötigen etwas Unterstützung in Form von Netzen in die die Blumen hineinwachsen können oder Stäben, an denen die Blumen festgebunden werden können. Dicht gepflanzt, stützen sie sich aber oft auch gegenseitig ab und es kann sich auch nur wenig Unkraut zwischen den Pflanzen bilden. Wer Coolflowers ausgesät hat, kann wahrscheinlich im Mai/Juni mit der Ernte loslegen. Wenn alles klappt, steht der Schnittblumengarten dann ab Juni bis in den Herbst in Blüte und es können täglich, aber bitte nicht in der Mittagshitze, frische Sträuße gepflückt werden. Die Stiele zum Beispiel von Zinnien am besten immer direkt über einem Blattpaar schneiden. Die Pflanze verzweigt sich dann erneut und bildet neue Blüten. Verblühtes sollte regelmäßig abgeschnitten werden, alle unteren Blätter werden direkt bei der Ernte entfernt und die Blumen sofort in sauberes Wasser gestellt. Nach der Ernte ist es hilfreich, die Blumen eine Zeitlang kühl und im Wasser stehen zu lassen. So können sie sich vom Schnitt erholen und halten in der Vase anschließend länger.
Bestes Saatgut
Während Anfänger am besten erstmal zu Dill, Kornblumen, Kosmeen oder Zinnien greifen, sind zum Beispiel Duftwicken schon etwas für Fortgeschrittene. Auch für einjährige Blumen, die nur für einen Schnitt ausgesät werden, wie Schleierkraut, Levkojen oder Sommerblumen, benötigt man etwas Erfahrung, da hier regelmäßig neu ausgesät werden muss. Eine riesige Auswahl an Saatgut finden Sie hier in unserem Gartenzauber Onlineshop. Wir verpacken das Saatgut nicht nur mit viel Liebe von Hand in den selbstgestalteten und zauberhaft illustrierten Saatguttütchen, wir kultivieren die Blumen auch selber auf den Feldern unserer Bissenbrooker Blumenfarm. Von der Akelei bis zur Zinnie sind garantiert für jeden Geschmack und jeden Gartenstil viele traumhafte Blumensorten dabei.
Fotos: Gartenzauber, Text: Victoria Wegner
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