Es gibt jede Menge größere und kleinere Projekte, um den Garten zur Naturoase für Mensch, Tier und Pflanze zu machen. Ein wichtiges Projekt kommt dabei den Nützlingen in unserem Garten zu, die wir unbedingt fördern sollten. Warum das so ist und was wir dafür tun können, damit es überall zwitschert, summt und brummt, zeigen wir Ihnen hier!
So klappt es mit den Nützlinge im Garten
Ob großer oder kleiner Garten, viel Zeit oder meistens im Arbeitsmodus es ist ganz einfach, Tieren im Garten ein Zuhause zu bieten, wo sie Nahrung, Brutstätten und Unterschlupf finden.
Ein kleiner Blühstreifen mit heimischen Wildblumen, zwischen dem Gemüse Ringelblumen, Jungfer im Grünen oder eine blühende Beetumrandung. Ein bunter Garten liefert Pollen und Nektar für Insekten. Achten Sie auf ungefüllt blühende Arten.
Ein Komposthaufen ist in vielerlei Hinsicht sehr nützlich: Der fertig verrotete Kompost ist Dünger für die Pflanzen, im Haufen finden Vögel, Schlangen und andere Tiere Nahrung und Unterschlupf. Außerdem fördert Kompost das Bodenleben.
Schon allein der freie Zugang zum Garten, damit Tiere hinein- und herauskommen können, ist nützlich und wichtig. Zäune bis zum Boden sind unüberwindbare Hindernisse; lassen sie unten herum 10 cm Bodenfreiheit.
Abgestorbene Stängel vom Wilden Buchweizen und anderem staudig wachsendem Gemüse sind im Winter eine Unterkunft für Bienen. Lassen Sie die Stängel im Herbst stehen.
Zusammengerechtes Laub ist ein gutes Winterquartier für Igel; in Totholzhaufen finden Spinnen, Wildbienen, Käfer einen Unterschlupf.
Wenn etwas im Garten beleuchtet werden soll, dann verwenden Sie Leuchtmittel mit geringem Ultraviolett- und Blauanteil, damit Insekten nicht unnötig angezogen werden.
Wasser für Tiere
Wasser ist für Tiere lebensnotwendig, zum Trinken aber auch z. B. zum Säubern des Gefieders bei Vögeln.
Ein naturnah angelegter Teich, bestückt mit heimischen Wasser- und Sumpfpflanzen ist für Frösche, Insekten, Vögel und andere Tiere ein kleines Paradies. Achten Sie beim Anlegen darauf, dass es auch flache Zonen gibt oder eine kleine Leiter, damit z. B. Igel nicht ins Wasser fallen beziehungsweise nicht wieder herauskommen.
Zu einer Seite hin sollte der Teich nicht bepflanzt sein. Schwalben und Fledermäuse trinken im Flug und können den Teich dann gut anfliegen.
Die kleinste Wasserstelle ist eine flache, mit einigen Steinchen bestückte Schale – eine Bienentränke. Etwas größer ist eine Vogeltränke, separat können Sie ein Vogelbad aufstellen, damit die Gefiederpflege gewährleistet ist.
Stellen Sie auch im Spätwinter und frühen Frühjahr Tränken auf. Igel und andere Tiere, die aus dem Winterschlaf beziehungsweise aus der Winterruhe aufwachen, lechzen nach Wasser.
Wilde Ecken
Auch mal was einfach liegen lassen, wachsen lassen – das ist ganz schön entspannend, und den Tieren im Garten kommt unsere Faulheit sehr entgegen.
Abgestorbene Zweige und Äste müssen nicht gleich entsorgt werden – trägt man alles auf einem Haufen zusammen, am besten an einer ruhigen Stelle im Garten, schafft das Unterschlupf und Brutstätten für viele Gartenbewohner.
Brennnesseln können Sie getrost stehen lassen, zumindest in ein, zwei Ecken im Garten. Beim genauen Hinsehen ist das vermeintliche Unkraut nämlich schön anzuschauen; noch dazu dient es als Nahrungspflanze für einige Schmetterlingsraupen, z. B. die des Schwalbenschwanzes, die auch Möhrengrün verzehren.
Manchmal finden sich leere Schneckenhäuser zwischen Kräutern oder sonstwo auf dem Boden. Einfach liegenlassen. Verschiedene Mauerbienen – Arten bauen darin ihre Nester.
Kleine Rasenflächen lassen sich ganz leicht verwildern. Ohne Wässern und Düngen werden Taubnesseln, Gänseblümchen, Gundermann sich einfinden – Nahrung für Insekten.
Bunte Beete
Grün ist in allen Schattierungen eine wundervolle Farbe, im Gemüsegarten kann es aber durchaus auch kunterbunt zugehen. Das ist schön zum Anschauen und kann außerdem ganz nützlich für das Gemüse sein.
Eine Möglichkeit, Farbe ins Spiel zu bringen, sind Beetumrandungen. Hübsch sieht das aus mit Kräutern wie Thymian, Bohnenkraut oder Lavendel. Niedrige Sorten passen gut, nehmen nicht so viel Platz weg und werfen wenig Schatten. Und so manches Kraut steht in dem Ruf, Schädlinge abzuwehren.
Selbst wenn es zu einem Befall kommt, wird er doch eher mild ausfallen. Überhaupt passen Kräuter gut zwischen Gemüsepflanzen, am besten solche, die sich wie die Ringelblume immer wieder selbst aussamen.
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Text in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Christine Weidenweber
Gemüse ernten ohne gießen.
Preis 17,95 €
ISBN 978-3-8186-1107-1
Verlag Eugen Ulmer
Das Buch zeigt, wie man den Wandel als Chance begreifen kann: Starten Sie früher und erweitern Sie die Erntesaison in den Winter. So funktioniert künftig nachhaltiges Gärtnern mit der Natur. Christine Weidenweber zeigtneue Anbaumethoden, die richtige Bodenpflege sowie Arten und Sorten, die dem Klima gewachsen sind.