Rosmarin (Rosmarinus offizinales) zählt definitiv zu den Kräutern, die in keiner Küche fehlen dürfen. Wenn Sie wissen wollen wieso und worauf Sie beim Anbau sowie später bei der Ernte oder dem Konservieren achten müssen, dann lesen Sie weiter.
Anbau und Vermehrung – Worauf ist zu achten?
Versuchen Sie nicht, Rosmarin auszusäen, denn das lohnt sich nicht. Besser ist es da, kräftige, kompakte Pflanzen in Töpfen mit mindestens 7,5 cm Durchmesser zu wählen. Wollen Sie Ihren Rosmarin hingegen vermehren, dann nehmen Sie im August Stecklinge ab. Was die Winterhärte anbelangt, unterscheiden sich die einzelnen Rosmarinsorten sehr stark. Informieren Sie sich also gründlich, bevor Sie sich für eine Sorte entscheiden. Im Winter ist es wichtig, die Pflanzen mit Reisig oder Stroh vor Kälte zu schützen, auch wenn diese laut Etikett winterhart sind.
Als Standort sollten Sie einen sonnigen, geschützten Platz wählen. Rosmarin ist neben seinen Vorzügen für die Küche auch optisch sehr hübsch. Ein Standort, an dem er gut zu sehen ist, bietet sich dementsprechend an. Halten Sie Ihren Rosmarin in Kübeln, dann überwintern Sie ihn im Hellen und Frostfreien und gießen Sie ihn gelegentlich, sodass der Wurzelballen nicht austrocknet.
Abgestorbene, lange Triebe müssen im Frühjahr herausgeschnitten werden, damit sie ein gesundes Wachstum nicht behindern. Sind Ihre Pflanzen schon älter, gibt es einen wirksamen Trick, ihnen wieder zur Verjüngung zu verhelfen: Schneiden Sie sämtliche Triebe im Frühjahr um die Hälfte zurück.
Ernten und Konservieren – Wann, was und wie am besten?
Beginnend im März bis rein in den Juni erstreckt sich die Blütezeit des Rosmarins. Zu finden sind zarte Blüten in Weiß und Rosa. Spätblühende Sorten lassen auch bis in den Herbst auf sich warten.
Zum Ernten verwenden Sie eine Schere und schneiden neue Triebspitzen von bis zu 5 cm Länge ab. Dies hilft zusätzlich, die Pflanze buschiger werden zu lassen. Rosmarin ist sowohl frisch als auch getrocknet verwendbar. Blätter und Blüten können beide gegessen werden. Das intensive Aroma bleibt sehr lange erhalten, weshalb Rosmarin ideal zum Trocknen geeignet ist.
Verwendung – Welche Empfehlungen für die Kräuterküche?
Rosmarin ist vielfältig einsetzbar. Er passt ganz ausgezeichnet zu Fleisch, Wild, Suppen, Soßen und Eintöpfen. Besonders beliebt ist er auch zu Kartoffel- und Pilzgerichten. Eher weniger passt Rosmarin in die kalte Küche, dafür ist er zu geschmacksintensiv. Wie bei vielen Kräutern gilt auch für Rosmarin: Achtung bei der Dosierung! Schon eine sehr kleine Menge macht geschmacklich viel aus und kann so schnell zu intensiv herausschmecken.
Anwendung – Welche heilende oder pflegende Wirkung?
Rosmarin wird nachgesagt, sowohl Körper als auch Geist zu beleben. Von Aromatherapeuten, die sich mit dem Duft und den daraus hervorgehenden Wirkungen auf den menschlichen Körper beschäftigen, wurde bestätigt, dass Rosmarin-Duft die Konzentration verbessert und Müdigkeit vertreibt. Der Atem wird leichter und tiefer, was eine Entspannung des gesamten Körpers zur Folge hat. Wenn Sie sich selbst überzeugen wollen, so träufeln Sie einfach einige Tropfen Rosmarin auf ein Tuch, am besten aus Baumwolle, und inhalieren Sie die Dämpfe etwa 20 Sekunden lang.
Auch sonst ist Rosmarin vielseitig verwendbar: Massage-Lotionen fördern die Durchblutung, Waschgele oder Badezusätze lindern Muskelschmerzen und Verspannungen. Ein wirkungsvolles Mittel gegen Menstruationsbeschwerden, Nervosität oder Appetitlosigkeit ist Weißwein (ein Liter) angesetzt mit zwei Handvoll Rosmarinblättern. Nach einer Woche muss dieser abgefiltert und in eine Flasche gefüllt werden. Ein Likörgläschen nach dem Essen kann schon wahre Wunder bewirken.
Botanisches – Was ist das für eine Pflanze?
Rosmarin zählt zu den mehrjährigen, immergrünen Pflanzen mit essbaren Blättern. Aus der Ferne erscheint er fast wie ein Nadelgehölz, was an seinen verholzenden Stauden liegt. Beim Zerreiben der Blätter macht sich ein intensiver Duft nah Harz, Kampfer und Kiefer breit.
Der Mittelmeerraum ist die natürliche Heimat des Krautes mit den feinen, grünblauen, nadelförmigen Blättern.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
- Rosmarin ‘Weihenstephan‘: meist winterhart, robust in der Haltung
- Rosmarin ‘Santa Barbara‘: schöne Blütenform, kälteempfindlich, kriechender Wuchs
- Pinien-Rosmarin: nicht winterhart, nussiges Aroma, besonders für Topfhaltung geeignet
- Rosmarin ‘Rex‘: sehr robust, guter Wuchs, reiche Ernte
Wissenswertes – Was gibt es sonst noch zu erfahren?
Auch wenn Rosmarin am häufigsten mit Herbstgerichten in Verbindung gebracht wird, ist er im Frühjahr, direkt vor der Blüte, am aromatischsten.
Im Volksglauben heißt es, dass Rosmarin Aphrodite geweiht war, was ihn zum Symbol der Liebe werden ließ. Verstorbenen legte man häufig einen kleinen Strauß aus Rosmarin mit ins Grab, um ihnen eine angenehme Reise ins Land der Unsterblichkeit zu ermöglichen. Inzwischen wird aber vermutet, dass der wahre Grund eher praktischer Natur war und so der Verwesungsgeruch abgemildert werden sollte. Außerdem heißt es, Rosmarin verhelfe zur Steigerung der Manneskraft.